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UNTERWEGS

Unterwegs mit meinem Vater

UNTERWEGS mit meinem Vater,
Dokumentarfilm , 2006, 55 Minuten DV

UNTERWEGS Synopsis
mit meinem Vater

Der Film ist eine Reise, deren Gegenstand auf mehreren Ebenen die Begegnung ist. Die Begegnung eines ehemaligen Wehrmachtsoldaten mit den Orten des Kessels von Halbe, dem er und sein Freund mit Glück entkamen. Auch die Orte selbst begegnen sich. Ein Boot gleitet über die ruhigen Flussarme des Spreewaldes, der Wind kräuselt das Wasser nur sanft und gleichzeitig entsteht die Momentaufnahme eines unruhigen Kriegsgeschehens am selben Ort. Ehemalige Feinde begegnen sich, Russen und Deutsche, die noch immer keine Freunde sind, aber gemeinsam auf dem Soldatenfriedhof trauern. Ein Sohn begegnet seinem Vater. Und schließlich, als vielleicht wichtigstes Resultat dieses Filmes, die möglich gemachte Begegnung eines Vaters mit seinem Sohn.

Der Filmemacher Martin Zawadzki ist mit Geschichten über die Vertreibung aus Schlesien und Erzählungen über den Krieg aufgewachsen. Irgendwann hat er sich, wie viele seiner Generation, gegen die Erfahrungen des Vaters gewehrt, sie nicht nur in Frage gestellt, sondern auch hart und kompromisslos bekämpft.

Wenn sich der Sohn nun mit dem alten Vater auf die Reise an die Kriegsschauplätze begibt, dann geht es nicht nur um Harmonisierung einem Leben gegenüber, dass sich dem Ende zuneigt. Es geht auch um die Sichtbarmachung von persönlicher Geschichte und Position, eingebettet in die Bewegung von Zeit. Anhand von bewegendem Archivmaterial, das nicht nur aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges stammt, gelingt es dem Filmemacher, die nicht einfach zu beurteilende Vielschichtigkeit von Vergangenheit direkt nacherlebbar zu gestalten.

UNTERWEGS mit meinem Vater

55 Min. DV
Regie, Kamera, Schnitt
Martin Zawadzki
copyright: zzzfilm 2006